von Martin Weyers Auf unserer Jahrestagung 2021 waren die Referenten aufgerufen, »Symbole von Wegen und Grenzen« zu thematisieren – oder aber die Grenzbereiche der Forschung selbst zu erkunden und auszuloten. Letzteres vollzog der Germanist, Philosoph und Volkskundler Thomas Hoeffgen anhand einer vergleichenden Betrachtung zwischen dem schamanistischen Symbolsystem und den Anfängen der abendländischen Philosophie, die nicht zuletzt in initiatischen Ritualen wurzelt. Die zunächst auf die Tragweite und Universalität von Begriffen und Sinnbildern bezogene Diskussion lässt sich, hieran anknüpfend, als ethische Auseinandersetzung weiterführen. Wieweit lassen sich Begriffs- und Symbolsysteme, die in einer bestimmten Kultur entstanden sind und sich innerhalb dieses Rahmens über Jahrhunderte weiterentwickelt haben, auf eine andere übertragen? Fördert ein solches Vorgehen Verständnis, oder werden bloß vorschnelle Gleichsetzungen generiert? Und dient die Aneignung fremder kultureller Überlieferung dem respektvollen Umgang mit dem Anderen, oder bedient sie sich bloß in dessen Repertoire im Sinne einer kulturellen Ausbeutung? Derlei Fragen sind sicherlich nicht allgemein zu beantworten, sondern müssen stets im Einzelfall geprüft werden.
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