64. Jahrestagung
vom 11. bis 13.04.2025
im Augustinerkloster zu Erfurt
Symbole von
Aufstieg & Niedergang
Aufstieg & Niedergang
von Symbolen
In der Bewegung der Himmelskörper vollzieht sich auf kosmischer Ebene, was auch das Leben des Menschen auszeichnet. Selbst der Sonne – Ursprung von Licht und Leben – bleiben die Mühen eines täglichen Emporsteigens augenscheinlich nicht erspart. Keine Dauer ist dem Triumph der Mittagsstunde vergönnt; kaum ist der Zenit erreicht, bleibt nur noch der Weg nach unten. Damit ist die Verbindung zum Tagungsthema des Vorjahres gegeben: Von Licht und Finsternis zu Aufstieg und Niedergang.
Die vertikale Bewegung ist mit Sehnsüchten verbunden, aber auch mit Anstrengungen, Ängsten und Gefahren. Der Traum vom Fliegen, vom mühelosen Aufsteigen in himmlische Sphären ist genauso wie das Errichten aufwärtsstrebender Bauwerke wie etwa Tempel, Türme und Kathedralen Ausdruck des Wunsches nach Überwindung und Durchlässigwerden der kosmischen Hierarchie. Lebensbaum und Himmelsleiter verbinden die unterschiedlichen Ebenen und ermöglichen dem vom Schicksal Berufenen oder Geschlagenen den Transfer in Bereiche außerhalb der menschlichen Lebenswelt. Der zyklische Wechsel von Auf- und Niedergang ist auch sprachlich allgegenwärtig, woimmer persönliche oder gesellschaftliche Prozesse metaphorisch verhandelt werden, vom Aufstieg auf der Karriereleiter bis zum Untergang des Abendlandes.
Ein Teil der Vorträge thematisiert konkrete, im Hinblick auf das Tagungsthema relevante Symbole und Kunstwerke; andere Beiträge legen das Augenmerk auf die Dynamik als solche, in der Entwicklung und Verfall kultureller Erscheinungen ihren Lauf nehmen. Im letzteren Fall steht nicht das Symbol als Versinnbildlichung des diesjährigen Themenkreises im Mittelpunkt, sondern das Aufscheinen und Auflösen sinnstiftender Bildtraditionen, und somit der Aufstieg und Niedergang von Symbolen. Auch diese sind schließlich einem historischen Wandel unterworfen, den es beispielhaft zu erkunden gilt. In einer Zeit, in der die vertraute Lebenswelt in vielerlei Hinsicht einem Zersetzungsgeschehen unterliegt und für selbstverständlich gehaltene Sicherheiten ins Wanken geraten sind, empfiehlt sich zudem ein über die historische Betrachtung hinausgehender Blick auf die gesellschaftliche Gegenwart einschließlich sich abzeichnender Zukunftsperspektiven mit den Mitteln der symbolischen Wahrnehmung.
Martin Weyers, 1.Vorsitzender SYMBOLON
(Auszug aus dem einleitenden Text im Programmheft)
Tagungsprogramm
Martin Weyers: Begrüßung
Prof. Dr. Harald Wiese: »Aufstieg und Niedergang: Eine einführende Meditation«
Dr. Werner Heinz: »Glanzvoller Aufstieg und bitterer Niedergang: Die römischen Bäder«
Prof. Dr. Ernst Peter Fischer: »Symbole in den Naturwissenschaften – Aufstieg und Niedergang«
Prof. Dr. Elmar Schenkel: »Unheimliche Schatzinseln: Vom Aufstieg und Niedergang der Inselutopien«
Prof. Dr. Paul Imhof: »Scherben bringen Glück. Das ›Ganze‹ im Symbol«
Stephanie Imhof: Workshop Systemische Aufstellung
Veronika Uhlich: »Adler und Schlange – Die Symbolik von Aufstieg und Niedergang im Märchen. Ein Praxisbericht«
Dr. Werner Heinz: »Gewinne und Verluste: Blick auf vormetrische Maße«
Dr. Constance Timm: »Krise und Kontinuität: Das Ende der französischen Kapetingerdynastie im Spiegel von Mythos und Symbolik (1285-1350)«
Prof. Dr. Kocku von Stuckrad: »Die Kunst als Visionärin der Zukunft: Die Körperlichkeit des Wissens und der Wandel der Gesellschaft«
Die vertikale Bewegung ist mit Sehnsüchten verbunden, aber auch mit Anstrengungen, Ängsten und Gefahren. Der Traum vom Fliegen, vom mühelosen Aufsteigen in himmlische Sphären ist genauso wie das Errichten aufwärtsstrebender Bauwerke wie etwa Tempel, Türme und Kathedralen Ausdruck des Wunsches nach Überwindung und Durchlässigwerden der kosmischen Hierarchie. Lebensbaum und Himmelsleiter verbinden die unterschiedlichen Ebenen und ermöglichen dem vom Schicksal Berufenen oder Geschlagenen den Transfer in Bereiche außerhalb der menschlichen Lebenswelt. Der zyklische Wechsel von Auf- und Niedergang ist auch sprachlich allgegenwärtig, woimmer persönliche oder gesellschaftliche Prozesse metaphorisch verhandelt werden, vom Aufstieg auf der Karriereleiter bis zum Untergang des Abendlandes.
Ein Teil der Vorträge thematisiert konkrete, im Hinblick auf das Tagungsthema relevante Symbole und Kunstwerke; andere Beiträge legen das Augenmerk auf die Dynamik als solche, in der Entwicklung und Verfall kultureller Erscheinungen ihren Lauf nehmen. Im letzteren Fall steht nicht das Symbol als Versinnbildlichung des diesjährigen Themenkreises im Mittelpunkt, sondern das Aufscheinen und Auflösen sinnstiftender Bildtraditionen, und somit der Aufstieg und Niedergang von Symbolen. Auch diese sind schließlich einem historischen Wandel unterworfen, den es beispielhaft zu erkunden gilt. In einer Zeit, in der die vertraute Lebenswelt in vielerlei Hinsicht einem Zersetzungsgeschehen unterliegt und für selbstverständlich gehaltene Sicherheiten ins Wanken geraten sind, empfiehlt sich zudem ein über die historische Betrachtung hinausgehender Blick auf die gesellschaftliche Gegenwart einschließlich sich abzeichnender Zukunftsperspektiven mit den Mitteln der symbolischen Wahrnehmung.
Martin Weyers, 1.Vorsitzender SYMBOLON
(Auszug aus dem einleitenden Text im Programmheft)
Tagungsprogramm
Martin Weyers: Begrüßung
Prof. Dr. Harald Wiese: »Aufstieg und Niedergang: Eine einführende Meditation«
Dr. Werner Heinz: »Glanzvoller Aufstieg und bitterer Niedergang: Die römischen Bäder«
Prof. Dr. Ernst Peter Fischer: »Symbole in den Naturwissenschaften – Aufstieg und Niedergang«
Prof. Dr. Elmar Schenkel: »Unheimliche Schatzinseln: Vom Aufstieg und Niedergang der Inselutopien«
Prof. Dr. Paul Imhof: »Scherben bringen Glück. Das ›Ganze‹ im Symbol«
Stephanie Imhof: Workshop Systemische Aufstellung
Veronika Uhlich: »Adler und Schlange – Die Symbolik von Aufstieg und Niedergang im Märchen. Ein Praxisbericht«
Dr. Werner Heinz: »Gewinne und Verluste: Blick auf vormetrische Maße«
Dr. Constance Timm: »Krise und Kontinuität: Das Ende der französischen Kapetingerdynastie im Spiegel von Mythos und Symbolik (1285-1350)«
Prof. Dr. Kocku von Stuckrad: »Die Kunst als Visionärin der Zukunft: Die Körperlichkeit des Wissens und der Wandel der Gesellschaft«